Wer kennt sie nicht, Eichhörnchen, Rehe und Kaninchen?

Ja, na klar, die sind hier überall!“ – Aber stimmt das auch? Hatten wir dieses Jahr nicht deutlich weniger Kaninchen im Park? Werden die Rehe jetzt von den Wölfen gefressen? Muss das Eichhörnchen Angst vorm Grauhörnchen haben? Was macht denn der Seehund in der Weser? Huch, ist der Bisam aber dick – nein, das ist ja eine Nutria!

Wenn wir einmal genauer hinschauen oder gar die hier genannten Fragen beantworten wollen, kommen wir ohne eine gute Datengrundlage nicht weiter. Im Projekt „Säugetieratlas von Bremen und Umgebung“ versuchen wir daher, möglichst viele Beobachtungsdaten zur heimischen Säugetierfauna zu sammeln und im Atlas darzustellen. Dieses gelingt am besten, wenn über ein Netzwerk von Beobachtern*innen viele Daten zusammenkommen – ein Forschungsansatz, der allgemein als Citizen Science oder Bürgerwissenschaften bezeichnet wird. Hinzu kommen die Daten aus naturschutzfachlichen Gutachten, wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsprojekten.

In der Summe gibt es dann sehr gut auswertbare Daten, die einen bedeutenden Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten können!

 


Wer macht mit?

Die Verankerung des Projektes in der Öffentlichkeit erfolgt über den Arbeitskreis Säugetiere beim Naturwissenschaftlichen Verein zu Bremen von 1864 e.V.

Die säugetierkundlichen Fachbeiträge (z.B. die Artbeschreibungen) werden im Studiengang Biologie (ISTAB) (Prof. Dr. Heiko Brunken) an der Hochschule Bremen erarbeitet. Die Entwicklung der Software geschieht ebenfalls an der Hochschule, im Masterstudiengang Komplexe Softwaresysteme (Prof. Dr. Lars Braubach, Prof. Dr.-Ing. Heide-Rose Vatterrott). Beide Studiengänge zusammen bilden die AG Biodiversität im Forschungscluster „Region im Wandel“.

Ganz wichtig: die zahlreichen ehrenamtlichen Melder*innen, die mit spannenden Beobachtungsdaten und schönen Fotos zum Gelingen des Projektes beitragen! Die App zur Eingabe von Verbreitungsdaten über PC oder Handy gibt es kostenlos und werbefrei zum Download im PlayStore (Android) und in Kürze auch über den AppStore (iOS). Es ist eine Registrierung erforderlich. Sollte dies nicht automatisch über die Seite oder beim Starten der App möglich sein (wir arbeiten eben noch an der Funktionalität!) bitte eine Mail an: heiko.brunken@hs-bremen.de.

Die technische Betreuung (Hosting, Datensicherung etc.) läuft seit diesem Jahr über das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn. Hiermit kann die Fortführung des Projektes (und damit auch die Sicherung des wertvollen Datenbestandes)  langfristig gewährleistet bleiben.

 


Woher stammen die Daten?

Die Verbreitungsdaten stammen grundsätzlich aus drei Quellen: (1) Literatur, (2) Dateneingabe registrierter Nutzer und (3) behördlichen Daten.

(1) Ein Großteil der Daten beruht auf der Auswertung von Publikationen in Fachzeitschriften, Gutachten etc. Berücksichtigt werden auch historische Arbeiten. Übernommen werden Literaturangaben immer dann, wenn eindeutige Angaben zu Art, Ort und Datum (mindestens das Jahr) erkenntlich sind. Ist kein eindeutiges Datum genannt (also nur Monat oder Jahr), wird datenbanktechnisch als Datum der 1. Tag des Zeitraums gesetzt (bei Angabe z.B. von <Juni 2018> erscheint: <01.06.2018>, bei Angabe z.B. von <1988> erscheint: 01.01.1988>).

(2) Registrierte Nutzer können, im Sinne des Citizen Science-Gedankens, Fundmeldungen über PC oder Handy-App (Android, iOs in Vorbereitung) direkt in das System hochladen. Namen und/oder Organisation des Melders/der Melderin werden dann als Datenquelle gespeichert. Beim Klick in einen Verbreitungspunkt wird für nicht angemeldete Besucher aus Datenschutzgründen nur „Anonymer Benutzer“ angezeigt, für angemeldete Besucher jedoch der vollständige Name, wie nachfolgendes Beispiel zeigt:

(3) Behördliche Daten. Die Hanseatische Naturentwicklung GmbH (haneg) stellt uns freundlicherweise zahlreiche Daten aus verschiedenen Monitoringprogrammen zur Verfügung.

 


Wo bleiben die Daten? Open Access und Fair Data Prinzipien!

Alle Daten werden auf dem Server des Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn gespeichert und regelmäßig gesichert. Eigene Daten können registrierte User jederzeit über eine Export-Funktion für die eigene Verwendung downloaden [Funktion wird gerade überarbeitet. Stand: 13.11.20]. Der Zugang zu größeren Datenmengen ist auf Anfrage an die Herausgeber für nicht kommerzielle Zwecke möglich und so beabsichtigt. Insbesondere sollen die Daten für Projekte der Forschung, des Arten- und Lebensraumschutzes sowie für Bildungsprojekte bereitgestellt werden. Das Projekt orientiert sich dabei am Open Access-Gedanken. Inhalte werden, sofern von Datenliefernden (z.B. bei Fotos) nicht ausdrücklich anders erwünscht, unter der Lizenz Creative Commons CC BY-NC-SA 4.0 publiziert. Ziel von Open Access ist es, wissenschaftliche Literatur und wissenschaftliche Materialien für alle Nutzerinnen und Nutzer frei zugänglich zu machen: kostenlos und möglichst frei von technischen und rechtlichen Barrieren. Darüber hinaus streben wir an, die Daten entsprechend der FAIR Data-Prinzipien frei verfügbar bereitzustellen. Die „FAIR Data Principles“ formulieren Grundsätze, die nachhaltig nachnutzbare Forschungsdaten erfüllen müssen und die Forschungsdateninfrastrukturen dementsprechend im Rahmen der von ihnen angebotenen Services implementieren sollten. Gemäß der FAIR-Prinzipien sollen Daten „Findable, Accessible, Interoperable, and Re-usable“ sein.

Um dieses zu gewährleisten, ist das Biodiversity Warehouse Projekt mit der Anwendung „Fischartenatlas“ (vertreten durch die Gesellschaft für Ichthyologie e.V.) Partner (Participant) im DFG-Forschungsprojekt NFDI4BioDiversity (Nationale Forschungsdateninfrastruktur  für Biodiversität).

 


Wie kann ich mitmachen?

Jeder Beitrag ist wertvoll und willkommen! Grundsätzlich gibt es zwei Wege, das Projekt zu unterstützen:

(1) Zusendung von Informationsmaterial. Dies betrifft insbesondere Literatur mit Verbreitungsangaben, gerne auch nicht allgemein bekannte Gutachten oder Berichte. Weiterhin sehr dringend benötigt werden Fotos aller Arten (!) für die Fotogalerie in den Artseiten. Zusendungen bitte an: heiko.brunken@hs-bremen.de

(2) Eingabe von Verbreitungsdaten über PC oder App. Die App gibt es kostenlos und werbefrei zum Download im PlayStore (Android) und in Kürze auch über den AppStore (iOS). Es ist eine Registrierung erforderlich. Sollte dies nicht automatisch über die Seite oder beim Starten der App möglich sein (wir arbeiten eben noch an der Funktionalität!) bitte eine Mail an: heiko.brunken@hs-bremen.de.

 

Neben den genannten Optionen gibt es natürlich jederzeit auch noch die Möglichkeit, Korrekturen, Verbesserungsvorschläge oder Ergänzungen ganz einfach per Mail mitzuteilen.